Aufsaetze

16
Mrz
2007

Februar

Geschrieben während einem Deutschaufsatz (90 Minuten) mit der Aufgabestellung: Eine Geschichte schreiben, Thema und Form frei.

Er sitzt in seiner Lieblingsbar, es ist drei Uhr und er trinkt sein ‚Feierabendbier’, nur dass es kein Bier sondern ein Caipirinha ist, denn diese Bar ist berühmt für seine Caipirinhas. Obwohl es erst halb vier ist, hat er bereits Feierabend, denn heute hatte er die Kurzschicht. Normalerweise geht er nach der Kurzschicht nicht gleiche eine trinken, sondern wartet bis zum Abend und geht dann mit seinen Kollegen ein Bier trinken. Aber heute ist der vierzehnte Februar und er ist deprimiert.

Boku ist 26 Jahre alt und arbeitet in einem Fastfoodrestaurant an der Kasse. Viel Geld bringt ihm das nicht ein, aber das stört ihn nicht sonderlich. Seit Jahren verbringt er den Monat Februar fast ausschliesslich in Bars und betrinkt sich.

Die Arbeit lief nicht gut heute, er konnte sich nicht konzentrieren. Er hätte Überstunden machen können, doch er hat abgelehnt und ging direkt in die Bar. Ratte, der Barkeeper, war zwar etwas erstaunt, ihn bereits um diese Zeit zu sehen, aber dann fällt ihm ein, dass Februar ist und er stellt Boku einen Caipirinha hin. Ratte heisst natürlich nicht Ratte, aber er hat einen so komplizierten Namen, dass ihn alle einfach Ratte nennen, wie er zu diesem Namen kam, weiss jedoch niemand mehr, wahrscheinlich nicht einmal er selber.

Boku denkt nach, während er an seinem Drink nippt. Wie jeden Februar der letzten 10 Jahre denkt er nach und immer denkt er in dieser Zeit des Jahres über das gleiche nach. Freundinnen.
Er hatte schon einige Freundinnen in seinem Leben, doch aus ihm unergründlichen Gründen hatte er am Valentinstag noch nie eine Freundin, entweder der Valentinstag fiel zwischen zwei Freundinnen oder sie hatten gerade eine Auszeit. Das stimmt ihn nachdenklich, denn das heisst gleichzeitig, dass er noch nie länger als ein Jahr mit derselben Frau zusammen war. Er fragt sich, ob irgendwas mit ihm nicht stimmt, ob er eventuell unfähig ist, romantisch zu sein, oder eine ‚richtige’ Beziehung zu einer Frau zu haben.

Seine letzte Beziehung liegt nun schon mehr als ein Jahr zurück, denn an seinem 25. Geburtstag hatte er sich vorgenommen, nie mehr eine Beziehung mit einer Frau einzugehen, wenn er nicht sicher ist, dass es die Richtige ist, seine Valentina. Bisher hatte er bereits ein oder zwei Mal dieses Gefühl, aber entweder wollte sie nichts von ihm wissen, oder ihre Beziehung löste sich noch vor dem 14. Februar auf.

Alles in allem erscheint ihm der Februar verflucht, alles scheint ihm in diesem Monat schief zu laufen. Immerhin ist es der kürzeste Monat des Jahres, es könnte also schlimmer sein, aber das kann ihn nicht trösten. Schon als Kind hatte der Februar eine unheilvolle Wirkung auf ihn. Mit vier hat er sein Bein gebrochen, zehnter Februar, mit 6 hatte er die Masern, dritter bis vierzehnter Februar, mit 9 musste er wegen einer Mittelohrentzündung beinahe den ganzen Februar Medikamente schlucken. Der Februar war für ihn ein alljährlich wiederkommender Horror.

Nach einigen Caipirinhas bezahlt er und gibt Ratte wie üblich ein gutes Trinkgeld, und macht sich auf den Weg in die nächste Bar. Zum Glück für ihn gibt es in Zürich genug Bars und er kennt sich in seiner Umgebung ziemlich gut aus. Also weiss er genau in welche er gehen muss, wenn er, wie jetzt, einen guten Whiskey haben möchte. Er geht in Jim’s Pub, setzt sich an den Tresen und bestellt einen Chivas ‚on the Rocks’. Genüsslich trinkt er diesen und versucht, so wenig wie möglich nachzudenken, doch dies will ihm nicht richtig gelingen und zu allem Übel sitz zwei Barhocker links vom ihm auch noch eine hübsche Frau. Er schätzt sie auf etwa 25 Jahre und wundert sich, was eine so schöne, junge Frau um diese Zeit bei Jim’s zu suchen hat. „Die wartet bestimmt auf ihren Freund, der sie dann zu ihrem Valentinstagsdate ausführt“, denkt er sich. Doch der Freund taucht auch einen Whiskey später noch nicht auf. Sie trinkt Manhattans, und das in einer beträchtlichen Geschwindigkeit. Während er zwei Whiskeys trank schaffte sie drei Manhattans.

Anata wacht auf, es ist zwei Uhr. Seit sie nicht mehr arbeitet schläft sie fast immer aus, doch meist ist sie dennoch bereits um zehn wach. Doch heute wollte sie lange schlafen, damit der Tag möglichst kurz ist, denn es ist der Tag ihm Jahr, den sie über alles hasste. Heute vor sieben Jahren starb ihr Freund, weil sie unbedingt zum Valentinstag mit ihm in einen Vergnügungspark wollte. Natürlich konnte er nicht Nein sagen und sie gingen hin. Dort verbrachten sie einen herrlichen Tag bis er, als er für sie beide Eis holen wollte, von einem Typen niedergestochen wurde, der den Eisstand ausrauben wollte. Seither hatte sie panische Angst vor dem vierzehnten Februar und hütete sich tunlichst davor, im Februar eine Beziehung zu haben.

Sie erinnert ihn an seine Freundin, die er mit vierzehnt oder fünfzehn hatte, ein hübsches Mädchen, ein Jahr jünger als er, an den Namen kann er sich nicht mehr erinnern. Es war seine erste richtige Freundin gewesen und für sie war er der erste richtige Freund, also war es sie, mit der er seine ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht machte. Beide waren sie schüchtern, doch gleichzeitig wollten sie beide Erfahrungen machen. Mit ihr hatte er seinen ersten Zungenkuss und in seiner jugendlichen Naivität hatte er geglaubt, sie sei die Richtige für ihn. Doch dann hatten sie sich wegen einer Lappalie getrennt, wieso genau weiss er nicht mehr.

Obwohl sie Angst vor dem Februar hat, fühlt sie sich in dieser Zeit immer sehr einsam und sehnt sich nach Nähe zu einem Mann. Darum versucht sie sich am Valentinstag immer so stark zu betrinken, dass sie nicht einmal mehr fähig währe, mit einem Mann zu sprechen. Doch heute scheint es aus unerklärlichen Gründen auch noch dem x-ten Manhattan nicht zu funktionieren und sie wird einfach nicht betrunken. Der Typ neben ihr scheint diesen Tag genau so wenig zu geniessen wie sie und nach einer Weile geht sie zu ihm hinüber und fragt ihn, ob sie sich zu ihm setzen darf.

Die Frau neben ihm sieht ihn gelegentlich an. Boku bekommt Angst, sie könnte ihn ansprechen, also bestellt er, um seine Nerven zu beruhigen seinen dritten Chivas, dieses Mal pur. Seine Befürchtung stellt sich als begründet heraus, denn nach ihrem vierten Manhattan kommt sie zu ihm herüber und fragt, ob er auf jemand wartet. Er verneint und sie setzt sich neben ihn. Zuerst schweigen sie sich an, der Barkeeper bringt ihr noch einen Manhattan und er hat seinen Chivas fast leer.

Sie fragt sich, weshalb sie sich überhaupt zu ihm setzt, sie will doch heute alleine sein, redet sie sich ein, doch sie weiss genau, dass sie sich selber belügt. Der Typ neben ihr sieht gut aus und scheint heute auch alleine zu sein. Reden schadet ja nicht denkt sie sich und versucht ein Gespräch anzufangen, doch bald merkt sie, dass weder sie selber noch er sonderlich an einem Gespräch interessiert sind. Nach viel Schweigen und Alkohol, fragt sie ihn, ob sie nicht zusammen so tun wollen, als hätten sie ein Date. Kurz nachdem sie das tat, bereute sie es bereits wieder, doch man konnte es nicht mehr ändern.

„Beschissener Tag, nicht?“ Die Frage überrumpelt Boku ein wenig, nach dem langen Schweigen hatte er beinahe gedacht, das Schweigen würde ewig sein. Doch als sie ihn dann endlich anspricht, braucht er zuerst einige Sekunden, um zu begreifen, dass sei etwas gesagt hat. „Ja…“, antwortet er. „Wieso bist du am Valentinstag alleine und betrinkst dich bereits am Nachmittag? Jemand der aussieht wie du sollte doch eine Freundin haben…“ Mit dem Aussehen könnte sie recht haben, denn sie ist nicht die erste, die ihm deswegen Komplimente macht und er kann sich eigentlich wirklich nicht über sein Äusseres beklagen. „Dasselbe könnte ich dich fragen.“ „Mein Freund hat letzte Woche Schluss gemacht, es lief schon längere Zeit nicht mehr sehr gut zwischen uns…“ Wieder verfallen die beiden in Schweigen und trinken ihre Drinks. Er hat sich unterdessen auch sein nächstes Glas bestellt und wundert sich, wieso er den Alkohol noch nicht bemerkt.
„Ich weiss das ist jetzt unverschämt, da wir uns ja erst kennenlernen, aber wollen wir nicht den Valentinstag zusammen verbringen und so tun, als wären wir ein Paar? So tun als ob ist doch immer noch besser als alleine zu sein, findest du nicht?“ Zuerst will er instinktiv dieses Angebot ablehnen, denn da er im Februar nur Unglück hat, will er sie da nicht rein ziehen und vor allem hatte er sich beinahe schon daran gewöhnt, den Valentinstag alleine zu verbringen, dass er gar nicht wüsste, was mit ihr anstellen. Eigentlich hatte er seit ihm sein Februarproblem auffiel immer mehr den Sinn für Romantik verloren und bekommt kurz vor dem Februar immer eine Art Angst vor Frauen. Obwohl er sich nichts mehr wünscht, als am Valentinstag eine Freundin zu haben, hält er sich im Februar von Frauen fern.

Eigentlich wollte sie sich ja heute von Männern fern halten, doch irgendwie gelingt es ihr dieses Jahr nicht. Sie ist von sich selbst überrascht, dass sie ihn fragte, aber jetzt ist es zu spät und sie kann nur noch hoffen, dass er ablehnt, auch wenn sie es eigentlich nicht möchte. Die ganze Situation missfällt ihr mehr und mehr und sie würde sich am liebsten in Luft auflösen oder noch viel lieber betrinken.

Nach einer Ewigkeit, auch wenn es nur einige Sekunden waren, sagt er dann doch Ja und das ganze endet damit, dass die Beiden bei ihm in der Wohnung landen, genauer gesagt in seinem Bett.

Sie gibt auf und lässt den Tag geschehen, nachdem sie ihn gefragt hat, ob sie ihn zusammen verbringen wollen, taten sie es auch und schlussendlich war es ihr so egal, dass sie sogar mit ihm schlief. Mitten in der Nacht wacht sie auf und sieht, dass er nicht da ist. Sie sieht keine Spur von ihm. „Er ist tot“ ist das erste was ihr durch den Kopf schiesst und dieser Gedanke blockiert ihren Verstand, sie nimmt einen Zettel, der herum liegt und schreibt etwas darauf, was genau weiss sie gar nicht. Sie zieht sich an und geht heraus. Zielstrebig läuft sie los. Das sollte der letzte Mann sein, den sie auf dem Gewissen hat. Das wollte sie für immer sicher stellen.

Mitten in der Nacht wacht er auf. Er erschrickt unheimlich, als er sie neben ihm liegen sieht. Dann erinnert er sich langsam wieder an den vergangenen Tag. Offenbar macht sich der Alkohol nun doch noch bemerkbar, denn sein Kopf ist unheimlich schwer. Dennoch geht er in die Küche und schenkt sich ein Glas Cragganmore ein. Er trinkt es in zwei grossen Schlücken und fühlt sich jetzt noch mieser, doch das war eigentlich sein Ziel. Er fühlt sich schlecht, als hätte er die Frau, die friedlich in seinem Bett schläft, missbraucht und nur mit ihr geschlafen, um seinen Februarfluch zu überwinden.
Er geht nach draussen, weil er etwas frische Luft braucht, um klarer Denken zu können. Er läuft ziellos durch die leeren Strassen von Zürich und versucht die Geschehnisse des letzten Tages zu verstehen, doch das gelingt ihm nicht. Für ihn ist zwar klar, dass er die Frau, von der er noch nicht einmal den Namen weiss, missbraucht hatte, auch wenn es eher ihre Initiative war, die schliesslich dazu führte, dass er mit ihr schlief.
Das Schlimmste daran für ihn ist, dass er sich nicht einmal sicher ist, ob er seinen Fluch eigentlich überwunden hat, oder ob das ganze Sinnlos war. Er weiss nicht, ob sie jetzt die Richtige für ihn ist, oder nicht.
Er kauft sich an einem Automaten Zigaretten, obwohl er eigentlich vor drei Jahren aufgehört hatte, zu rauchen. Doch in dieser Nacht erscheint es ihm unmöglich, nicht zu rauchen. Er zündet eine Zigarette an und setzt sich auf eine Bank und versucht herauszufinden, was er von der Situation halten soll und vor allem was er jetzt tun soll.
Auf keines dieser Probleme findet er eine befriedigende Antwort und beschliesst wieder nach Hause zu gehen. Das noch beinahe volle Zigarettenpack wirft er weg.

Zuhause angekommen ist die Frau und ihre Kleider verschwunden, dafür liegt eine Notiz auf dem Tisch.
„Ich bin aufgewacht und gegangen. Mach dir nicht zu viele Gedanken über gestern, wer weiss, vielleicht werden wir uns wieder einmal sehen, vielleicht auch nicht, auf jeden Fall wollte ich dir danken.
-Anata-“

Er liest die Notiz etwa ein dutzend Mal durch, aber irgendwie dringen nur die Worte, nicht aber der Sinn zu ihm durch. Erst nach einer Weile begreift er, was da steht und er weiss jetzt, dass der den Februar noch nicht bezwungen hatte. Folglich war auch der Sex mit dieser Unbekannten, die anscheinend Anata heisst, sinnlos.

Er schenkt sich noch einen Cragganmore ein, lässt das Glas dann jedoch stehen und geht wieder nach draussen. Dieses Mal läuft er zielstrebiger, denn er weiss wo er hin will und was er vor hat. Er schliesst auch nicht hinter ihm ab, denn er weiss, dass er nicht mehr zurückkommen wird.

26
Sep
2006

Mein Leben?

Deutschaufsatz, geschrieben am 26.9.2006 in 90 Minuten. Thema: Höhenflug, Absturz.

Mein Leben?

Mein Leben ist gut, sogar mehr als gut. Ich habe Geld, Freunde und jede Menge Spass, kurz, alles was ein Jugendlicher sich wünschen kann. Um meine Zukunft mach’ ich mir keine Sorgen, reiche Eltern und ein problemloses Vorankommen im Gymnasium werden mir schon eine gute Zukunft mit einem gut bezahlten Job sichern, doch ehrlich gesagt denke ich über solche Dinge eher weniger nach. Ich denke allgemein wenig nach. Denn ich lebe einfach für den Moment und versuche möglichst viel aus der Zeit zu machen, die ich noch habe, solange ich jung bin, denn ich glaube nicht, dass man, wenn man alt ist, noch so viel Spass haben kann, wie wenn man jung ist, also lebe ich ein möglichst rasantes und spontanes, meist unüberlegtes Leben. Das hat mich auch dazu bewogen, heute auf diese Party zu gehen, wenngleich es Dienstag ist und ich morgen Schule habe. Aber als mich, während ich meine Hausaufgaben machte, plötzlich Laura anrief und mich fragte, ob ich nicht an die Party käme, die sie spontan als Geburtstagsfest für eine Kollegin, die ich nicht kenne, organisiert hat, zögerte ich nicht lange und so sitze ich jetzt im Mercedes meines Vaters, der auf Geschäftsreise ist, und fahre hin.
Unterwegs habe ich übrigens noch kurz an der Tankstelle angehalten, um im Shop ein wenig Alkohol zu kaufen, weil es höflicher ist, nicht mit leeren Händen aufzukreuzen.

Ich fahre also, mit nur leicht zu hoher Geschwindigkeit und mit voll aufgedrehter Stereoanlage, aus der die Klänge irgendeiner Metalband dröhnen, zu Lauras Haus. Dann merke ich, dass ich gerade an Johannes’ Haus vorbeifahre und da ich weiss, dass er immer irgendwelches Zeug Rumliegen hat, entscheide ich mich, anzuhalten und ihn kurz zu fragen, ob er mir nicht noch etwas für heute Abend verkaufen könne. Ich klingle und warte, bis er an die Türe kommt. Als er dann endlich aufmacht, sehe ich sogleich, dass er heute bereits das eine oder das andere seiner ’Produkte’, mit denen er handelt, konsumiert hatte, aber zum Glück ist sein Zustand noch nicht so schlimm, dass er mir nichts mehr verkaufen könnte. Nach kurzem Feilschen um den Preis fahre ich weiter und komme dann einige Minuten später auch endlich an.

Die Party ist bereits im vollen Gange, wie ich kurz nach meiner Ankunft herausfinde. Etwa die Hälfte der etwa siebzig Anwesenden sind bereits betrunken oder zumindest angetrunken und einige sind wahrscheinlich auch schon in einem der vielen Zimmer verschwunden, um in trauter Zweisamkeit (oder eventuell auch zu dritt) ein eigenes ’Fest’ zu feiern.
„Da bist du ja endlich!“, begrüsst mich Laura stürmisch und fällt mir um den Hals. Offensichtlich hat auch sie schon den Inhalt einiger Gläser in sich hineingeschüttet. Sie zerrt ein Mädchen heran. „Das ist Sabrina“, stellt sie vor. „Wer?“, denke ich, doch dann erinnere ich mich daran, dass die Freundin, die sie am Telefon erwähnt hat und die heute achtzehn Jahre alt wird, Sabrina heisst, also gratuliere ich ihr und wünsche ihr viel Spass in ihrem neunzehnten Lebensjahr. Verglichen mit dem Rest der Anwesenden scheint diese Sabrina noch relativ nüchtern zu sein („Und das an ihrem achtzehnten Geburtstag!“, denke ich), und da ich sonst nicht allzu viele hier kenne, beschliesse ich, mich mit ihr zu unterhalten. Im Hinterkopf habe ich natürlich den Gedanken, dass ich bei ihr heute Abend vielleicht noch etwas erreichen kann. Ich frage sie also die üblichen Fragen, wie es ihr gefalle, achtzehn zu sein, was sie für Geschenke bekommen habe und ähnliche Sachen. Sie gibt erwartbare Antworten, doch zumindest kommen wir ins Gespräch. Wir holen uns je einen Drink von der Bar, sie einen Gin Tonic, ich einen Scotch auf Eis, und wir setzten uns auf ein freies Sofa, um unser Gespräch fortzusetzen. In der Zeit, in der sie einen Drittel ihres Drinks getrunken hat, habe ich meinen bereits geleert, also gehe ich an die Bar, um ihn aufzufüllen. Ich halte es auch für den richtigen Zeitpunkt, den ’Stoff’, den ich auf der Hinfahrt gekauft habe, zu nehmen und schütte die klare Flüssigkeit in meinen Glenfiddich. Ich nehme einen Schluck aus dem Glas und stelle zufrieden fest, dass der Geschmack nicht beeinträchtigt wird.

Zurück bei Sabrina führen wir unseren Smalltalk fort und nippen an unseren Drinks. Sie scheint keine grosse Trinkerin zu sein und ich weiss, dass ich jetzt nicht mehr zu viel trinken sollte, da das Zeug, das ich reingeschüttet habe, seinen Teil tun wird und ich nicht noch zusätzlich Unmengen von Alkohol trinken muss. Eine halbe Stunde später reden wir noch immer und mir ist schleierhaft, über was wir so lange geredet haben, auf jeden Fall fasse ich den Entschluss, ein wenig offensiver zu werden, und lenke das Gespräch geschickt, wie ich es schon dutzende Male gemacht habe, um herauszufinden, ob sie einen Freund hat, oder nicht. Sie scheint keinen zu haben, also deute ich während der Unterhaltung diskret an, dass ich zur Zeit keine Freundin habe und offen für eine nähere Bekanntschaft mit ihr bin. Ich nehme ganz selbstverständlich an, dass sie diese Andeutungen versteht und da sie nicht abweisend darauf reagiert, scheint die Sache für mich gut auszusehen. Dass sie gar nicht auf die Andeutungen eingeht, erkläre ich mir mit Schüchternheit.

Die Droge entfaltet langsam ihre Wirkung und das vertraute Hochgefühl kommt auf. Ich beschliesse die Sache anzupacken. Ich lehne mich zufällig zu ihr hinüber und gebe ihr im erst besten Augenblick, der sich anbietet, einen Kuss. „Du bist wunderschön…“, schmeichle ich ihr. Doch an Stelle eines Lächelns, oder einer anderen Geste, ihre Freude auszudrücken, gibt sie mir eine schallende Ohrfeige. „Du Schwein! Ich habe einen Freund! Verschwinde, du Lüstling!“ Unter diesem Zornausbruch drängt sie mich zur Türe und wirt mich, beinahe wörtlich gesprochen, aus ihrem Haus.

Ich bin geschockt, noch nie habe ich eine derartige Reaktion auf einen Kuss von mir erlebt. Was eben noch ein Höhenflug war, wurde jäh zu einem Albtraum, der vor allem ’dank’ den Drogen, eine solche Intensität hat. Ich verliere plötzlich den Bezug zur Realität und glaube mich in einer fremden, düsteren und angsteinflössenden Welt zu befinden. Ich beginne zu frieren und ein Gefühl der Panik kommt in mir auf. Ich renne los.

Ahnungslos wohin und meine Umwelt komplett ignorierend, renne ich los, als würde ich vor etwas flüchten. Noch wird mir nicht klar, dass das, wovor ich flüchte, ich selbst bin, oder besser gesagt mein dekadenter, selbstverliebter und verantwortungslosre Lebensstil. Ich renne immer weiter, falle hin, stehe auf, renne weiter, ohne die Kratzer, die ich erst im Nachhinein bemerke, zu beachten. Ich renne, bis ich besinnungslos zu Boden sinke und in einen schlafähnlichen Zustand falle.

Am nächsten Morgen weiss ich nicht, wo ich bin, und ich sehe meine Umgebung anfangs nur unscharf, da ich meine Kontaktlinsen über die Nacht in den Augen gelassen habe und sie daher ausgetrocknet sind. Ich versuche mich daran zu erinnern, was gestern Abend passiert ist und wieso ich hier liege, wo ich gerade bin. Langsam kommt die Erinnerung zurück und diese Erinnerung haben zu Folge, dass ich mich jetzt nicht nur physisch schlecht fühle, was ja nach einem Abend des Alkohol- und Drogenkonsums in dieser Art und dem Ausmass nicht verwunderlich ist, sondern, dass ich mich jetzt auch noch psychisch nicht mehr allzu wohl fühle. Das erste Mal in meinem Leben denke ich ernsthaft über mich selbst, mein Leben und meine Art zu leben nach…

3
Okt
2005

Lucy

~Vorwort~

Luzy ist eine Geschichte, die ich als Aufsatz im Deutschuntericht (also während 90 Minuten) schrieb. Die Aufgabe war, eine Geschichte zu einem Zeitungsbericht zu schreiben.

~Zeitungsbericht~

Junge Frau entreisst einem Dieb die Beute
In den frühen Morgenstunden des Mittwochs hat eine junge Frau im Soul-Café in Zürich 1 einen Handtaschendieb gestellt. Ein Türsteher, der das Handgemenge beobachtete, konnte den Täter der Polizei übergeben. Gemäss Angaben der Stadtpolizei Zürich, hatte der Dieb die Handtasche ergriffen, als die Frau kurz vor 3 Uhr morgens im Lokal an der Löwenstrasse am Tanzen war. Der Mann ging zum Ausgang, die Frau realisierte den Diebstahl, eilte hinterher und riss ihr Hab und Gut wieder an sich. Der Türsteher heilt den Dieb fest. Hierauf erschien ein Komplize des Täters, der diesem zu Hilfe kommen wollte. Er konnte von einem anderen Türsteher festgehalten werden. Bei der Kontrolle der beiden Männer durch die Polizei stellte sich heraus, dass es sich um zwei Brüder aus Libyen im Alter von 19 und 22 Jahren handelt.

~Aufsatz~

Ich lege die Zeitung weg und nehme einen Schluck Kaffee. Mir gefällt nicht, was da steht, schliesslich war ich da und habe mit der jungen Frau getanzt, Lucy hiess sie. Tanzen konnte sie ausgezeichnet, aber was man in der Zeitung über den Vorfall liest, beunruhigt mich. Klar hat der Libyer die Handtasche genommen und wollte aus dem Klub heraus, aber er hat sie nicht gestohlen, vielmehr könnte man sagen, Lucy habe ihn aufgefordert, die Tasche mitzunehmen, denn kurz bevor das geschah und sie mich zum Tanzen aufforderte, flüsterte sie dem einen etwas ins Ohr und steckte ihm einen Geldschein zu. Offensichtlich dachte er, die Handtasche enthalte brisante Ware, welche die Frau nicht mit sich herumzutragen wagte. Dass er dann an der Türe gestoppt und als Dieb entlarvt wurde, erscheint mir daher seltsam, oder eher gesagt, dass die Frau ihn an der Türe stoppen liess, erscheint mir seltsam. Wenn man mich fragen würde, was ja eigentlich niemand macht, würde ich sagen, es geht um mehr als um eine Handtasche. Denn diese Libyer hatten kurze Zeit zuvor ein intensives Gespräch mit einem Anzugträger, nicht die Person, die man normalerweise im Soul-Café um diese Zeit antrifft. Die Polizei war auch erstaunlich schnell zur Stelle. Was ich damit eigentlich sagen will, ist, irgend etwas Seltsames hat sich da gestern ereignet, auf jeden Fall nicht das, was die NZZ behauptet, aber die können das ja gar nicht besser wissen, denn sie waren ja nicht da. Ich auf jeden Fall bin dem Anzugträger gefolgt, als er aus dem Lokal ging. Er schien nicht bemerkt zu haben, dass ich ihn verfolge, aber nervös wirkte er schon. Nach etwa fünf Minuten bog er in eine Seitengasse ein. Ich wollte ihm zuerst folgen, blieb dann jedoch stehen und zündete mir eine Zigarette an. Rauchend stand ich an der Ecke zur Gasse und schaute dann und wann hinein. Es war eine Sackgasse und der Anzugträger unterhielt sich mit einem weiteren Anzugträger, hinter dem zwei Männer im Schatten standen. Nach einer Weile kam der Anzugträger aus dem Lokal wieder heraus, nachdem er einen weissen Umschlag an sich genommen hatte. Er kam auf mich zu und fragte mich, ob ich ihm Feuer geben könne, ich bejahte. Also zündete ich ihm seinen Zigarillo an, anscheinend hielt er sich für zu gut, um einfach ’normale Zigaretten’ zu rauchen. Er bedankte sich kurz für das Feuer und verschwand in die Nacht. Ich blieb stehen, was mich mehr interessierte, waren die Männer in der Gasse, die weiter ausharrten, regungslos. Ich wartete weiter, auf der Strasse vor mir fuhrt kein einziges Auto vorbei, kein Mensch war zu sehen, irgendwie erinnerte das alles mehr an einen mittelmässigen Hollywoodfilm, in dem die Hauptperson zufällig herumsteht und einem Komplott auf die Spur kommt. Doch dies sollte eigentlich das nächtliche Zürich sein. Hinter mir, in der Gasse läutet ein Mobiltelefon, niemand ging ran, ich drehte mich um und schaute in die Gasse. Die Männer standen nicht mehr rum, jetzt lagen sie. Die rötliche Färbung des Bodens sagte mir genug über ihren Gesundheitszustand aus, dass ich nicht mehr nachschauen musste. Ich hielt es für klüger von hier wegzugehen. Dies tat ich dann auch. Unterwegs hielt ich Ausschau nach einer Bar, um die Wirren des Abends wegzuspülen. Doch alles was ich sah, war ein Autounfall auf einer Kreuzung, eine für diese einsame Nacht beachtliche Anzahl von Schaulustigen umringten die Unfallstelle. Da ich sowieso nichts Besseres zu tun hatte, machte ich mich auch zu einem Schaulustigen und ging nachsehen, was denn los sei. Auf dem Boden lag, offensichtlich nicht mehr allzu lebendig, der Anzugträger aus dem Soul-Café. Neben ihm stand ein schwarzer Mercedes. Der Fahrer schien nicht mehr da zu sein. Dafür kam die Polizei und die wollte die Unfallstelle erst mal für sich, also mussten wir Schaulustigen uns in die zweite Reihe begeben. Mir verging die Lust am sinnlosen Zuschauen, wie die Polizei eine Unfallstelle sichert, also begab ich mich auf den Heimweg. Diese Nacht hatte mir eindeutig zu viele Leichen und zu viele Ungereimtheiten. Zum Glück war ich in dieser Geschichte weder eine Leiche noch eine Ungereimtheit, dachte ich zumindest.
Ich nehme einen weiteren Schluck von meinem Kaffee. Eigentlich würde ich um die Zeit zur Arbeit gehen, doch mein Arbeitgeber ging gestern, ohne Vorzeichen oder Vorwarnungen, Konkurs und ich bin arbeitslos. Dass dies von einem Tag auf den anderen möglich ist, hielt ich bis heute immer für unmöglich, doch die Realität belehrte mich einigen besseren. Da ich heute nichts zu erledigen habe, gehe ich einfach aus meiner Wohnung raus und laufe in der Gegend herum. Irgendwie habe ich mehr erwartet von diesem Morgen des Herumlaufens, wenn man bedenkt, was gestern Abend alles geschehen ist, könnte man doch meinen, dass der heutige Morgen auch ein wenig spannend sein könnte, doch dem ist nicht so. Man sieht nur einige Mütter, die mit ihren Kinderwagen im Park spazieren gehen oder Rentner die ihren Hund ausführen. Keine Spur von Lucy, Libyern oder Anzugmännern, bis auf diese, welche mich anhalten. Sie kommen aus einem schwarzen Mercedes, der dem von letzter Nacht gleicht „Wir würden gerne mit ihnen reden, Herr Kraus, wenn Sie kurz Zeit hätten…“ Dass die meinen Namen kennen, verwundert mich nicht, es beunruhigt mich nicht einmal, es beunruhigt mich nur, dass die mich ansprechen, doch daran kann ich jetzt nichts mehr ändern. Ich habe Zeit und mir ist bewusst, dass ich dem Gespräch sowieso nicht entfliehen kann. „Worum geht’s denn?“ Finstere Mienen als Antwort. Offensichtlich ist es ihnen nicht genehm, dass ich Fragen stelle. „Wir würden Ihnen gerne einige Fragen stellen, aber wir halten diesen Ort für etwas unpassend, daher schlagen wir vor, wir begeben uns an einen etwas, sagen wir, gemütlicheren Ort.“ Mir ist klar, dass ich dagegen nichts tun kann und steige ihn ihren Wagen ein. Während der Fahrt wird kein Wort gesprochen. Nach einer Weile halten wir vor einem unscheinbaren Gebäude. Wir steigen aus und betreten es. Darin ist alles leer, keine Möbel oder Menschen, nur eine Lifttür. Einer der beiden Anzugmänner drückt einen Schalter neben dem Lift, die Tür geht auf und wir steigen ein. Langsam fühle ich mich unwohl, doch an diesem Unwohlsein kann ich nicht viel ändern, also lasse ich mir nichts anmerken. Der Lift hält, wir sind jetzt irgendwo unter der Erde, wir steigen aus. Der Gang vor uns scheint endlos zu sein und ist weiss, viel zu weiss auf eine Art. Wir schreiten den Gang entlang. Manchmal sieht man rechts oder links eine Türe, auch die Türen sind weiss und man erkennt sie nur an den elektronischen Schlössern. Wir gehen weiter, mir kommt es wie eine Ewigkeit vor, auch wenn nach meiner Uhr nur eine knappe Minute vergangen ist, bis wir durch eine dieser weissen Türen auf der linken Seite in einen Raum gehen. Darin hat es einen Tisch und drei Stühle, alles in Weiss, selbst das Telefon auf dem Tisch und sämtliche Kugelschreiber sind weiss. Dieses Weiss beunruhigt mich.
„Was haben Sie gestern Abend gemacht?“
„Ich war im Ausgang, im Soul-Café, hier in Zürich. Wieso?“
„Und danach?“ Meine Zwischenfrage überhören sie einfach.
„Danach ging ich weg. Zuerst wollte ich einen Freund treffen, doch der kam nicht, also ging ich dann nach Hause.“ „Ist ihnen irgendetwas aufgefallen an diesem Abend?“ „Nun ja, da war diese Sache mit der Handtasche, das haben sie eventuell in der Zeitung gelesen… Und auf dem Heimweg war da noch ein Autounfall, aber so was kann ja mal vorkommen.“ Langsam beginne ich mich zu fragen, ob und in welcher Verfassung ich wieder aus diesem Weiss herauskomme. „Und was ist mit den Leichen in der Seitengasse, bei der Sie angeblich auf einen Freund warteten? Sind die Ihnen nicht aufgefallen?“ Ich habe keine Ahnung, was ich auf so eine Frage antworten soll, also lasse ich es bleiben. „Ich entnehme ihrem Schweigen, dass sie Ihnen aufgefallen sind. Ihr Schweigen ist klug, Herr Kraus, es wäre besser Sie würden für immer schweigen…“ Was er damit meint, ist wohl klar. „Aber Gewalttaten sind uns zuwider, ich denke wir können auch eine Einigung finden, die für alle zufriedenstellend ist und die nicht der Gesundheit einer involvierten Person schadet…“ Das gefällt mir eigentlich auch nicht, aber es hört sich schon eine Spur besser an. Ich weiss, dass ich eigentlich stillschweigend alles über mich ergehen lassen und mich fügen sollte, doch ich kann es nicht lassen. „Wenn Ihnen Gewalt zuwider ist, was sollten dann die vier Leichen gestern Abend?“ „Eine kluge Frage, Herr Kraus. Doch leider kann ich ihnen die Antwort nicht geben, die Toten sind uns genau so ein Rätsel wie Ihnen, wir haben eher gehofft, von Ihnen, im Gegenzug zu ihrer Gesundheit, etwas mehr zu erfahren.“ Das gefällt mir jetzt überhaupt nicht. Entweder lügen die wie gedruckt und wollen nur mein Verschwinden rechtfertigen, zu welchem Sinn und Zweck auch immer, oder sie wollen wirklich etwas von mir wissen, das ich gar nicht weiss. „Wir werden sie jetzt gehen lassen, Herr Kraus. Wir werden ihnen nichts antun, wir wollen nur, dass Sie uns sagen, was geschehen ist, am gestrigen Abend.“ Er gibt mir eine Karte, darauf steht nichts als eine Nummer. „Rufen Sie uns an, wenn Sie etwas herausfinden, oder wenn Ihnen wieder etwas einfällt… Wir hoffen, dass Sie uns bis in sieben Tagen sagen können, was wir wissen wollen. Sonst werden wir Sie wieder zu uns einladen, um ein wenig ausführlicher über diese Angelegenheiten zu reden.“ Offensichtlich will er mich einschüchtern, was ihm ehrlich gesagt auch gelingt. Ich solle also für sie herausfinden, was da läuft, obwohl ich nichts weiss. Das hört sich überhaupt nicht gut an, zumal ich keine Ahnung habe, wie ich das anstellen solle. Die beiden führen mich wieder aus dem Gebäude, der Wagen steht nicht mehr davor, offensichtlich solle ich den Heimweg zu Fuss finden. Ich mache mich also auf den Weg. Doch nach einer Weile hält ein Auto neben mir, darin sitzt Lucy. „Steig ein, wir müssen reden!“ Das ist schon das zweite Mal heute, dass man mit mir reden will. Doch ich füge mich erneut und steige bei ihr ein. Sie trommelt während dem Fahren nervös auf dem Lenkrad herum, offensichtlich ist ihr diese Situation nicht viel angenehmer als mir. Wir fahren wieder in Richtung Stadt. Irgendwo im Kreis neun, in der Nähe des Letzigrund Stadions halten wir dann an und steigen aus. Offensichtlich wohnt sie hier. Ihre Wohnung ist klein und unordentlich, es sieht nicht so aus, als hätte sie meinen Besuch geplant. Sie setzt sich auf einen der Stühle beim Tisch. Sie fordert mich zwar nicht dazu auf, doch ich setze mich ebenfalls. Sie wirkt sehr aufgewühlt. „Was gibt es denn?“ frage ich. „Das wüsste ich auch gerne, ich weiss nur, dass auch Sie bei ‚denen’ waren… und wir haben gestern getanzt, kurz bevor…“ Sie bricht ab. Mir ist etwas unwohl dabei, wenn ich höre wie sie dieses ‚denen’ betont, so ängstlich, aber dennoch vertraut, offensichtlich weiss sie mehr als ich. Doch das macht meine Situation nicht unbedingt besser. Langsam habe ich genug von der ganzen Geschichte. Doch ich kann jetzt nichts mehr daran ändern und höre mir an, was Lucy zu sagen hat. Sie erzählt lange, ich höre zu. Danach gehe ich heraus und steige in ein Taxi. Ich fahre zum Flughafen. Dort angekommen kaufe ich mir ein Ticket für einen Flug nach irgendwo. Das Irgendwo ist Lybien. Das Kärtchen mit der Telefonnummer landet im Abfallkübel. Im Flugzeug denke ich an Lucy, sie wollte nicht mitkommen. Ich denke nicht, dass ich jemals wieder von ihr hören werde, doch ich denke auch nicht, dass irgendjemand jemals wieder etwas von mir hören wird (und das sollte auch niemand.)

~Ende~
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